Gleicher Lohn für gleiche Leistung – diesen Gerechtigkeitsgrundsatz haben auch manche Tiere verinnerlicht. Wird zum Beispiel ein Kapuzineraffe üppiger für eine Aufgabe belohnt als sein Artgenosse, verschmäht der Benachteiligte seinen Leckerbissen. Wer im Internet nach «Affe» und «Weintraube» googelt, findet schnell Videos, die das eindrucksvoll zeigen.
Bislang wurde dieses Verhalten so interpretiert, dass der schlechter entlohnte Affe wegen des Vergleichs mit seinem Artgenossen frustriert ist, frei nach dem Motto: «Ich lasse mich doch nicht mit einem schnöden Stück Gurke abspeisen, wenn der da drüben eine süsse Traube bekommt!» Nun stellen jedoch Primatologen um Jan Engelmann und Jeremy Clift vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig diese bislang weithin akzeptierte Interpretation infrage. Weiter...
In Island haben Geologen 4,7 Kilometer weit in die Tiefe gebohrt. Es könnte der Weg zu einer völlig neuen Energiequelle sein.
Das Iceland Deep Drilling Project (IDDP) ist ein Experiment, finanziert von mehreren Energieunternehmen und aus Forschungsmitteln der EU und der USA. Weiter...
Während der Tropensturm Harvey die US-Golfküste verwüstet und schwere Überschwemmungen hinterlässt, treiben ein paar Feuerameisen ganz entspannt durch die Fluten. Die Insekten bilden eine Floß-Gemeinschaft und schwimmen ohne größere Verluste auf der Wasseroberfläche dahin.
Eigentlich müssten sie im Kollektiv untergehen, zu schwer ist ein Haufen Ameisen, um sich den Regeln der Physik zu widersetzen. Doch die Tiere haken sich mit ihren Mundwerkzeugen und Hinterbeinen ein und verbinden sich so zu einer unsinkbaren Schwimm-Gruppe. Durch den innigen Kontakt entsteht eine dichte Struktur, in die kein Wasser eindringen kann.
Kleinste Luftbläschen im Inneren des Haufens sorgen zudem für den nötigen Auftrieb. Und weil diese Luft nun mal ihr Leben sichert, herrscht eiserne Disziplin an Bord: Fällt eine Ameise aus, krabbelt sofort eine andere hinterher und schließt die Lücke. Das lebende Floß ist so robust, dass es den Tieren gelingt, so auch größere Strecken zu überwinden und neue Siedlungsgründe zu erschließen. Genau deshalb sollte man besser nicht in ein solches Floß hineingreifen. Sobald die Ameisen Festland wittern, und sei es nur eine menschliche Hand, krabbeln sie los.
Eine seltene Schildkröte mit zwei Köpfen feiert im Naturhistorischen Museum von Genf am Sonntag ihren 20. Geburtstag. Am 3. September 1997 war Janus aus einem Ei in einem Brutkasten im Genfer Museum geschlüpft. In der Natur hätte die Schildkröte kaum Aussichten auf ein langes Leben gehabt, da solche Tiere sehr krankheitsanfällig sind.
Janus wird als Maskottchen des Naturhistorischen Museums verhätschelt. So wird er jeden Tag gebadet und mit UV-Licht bestrahlt, damit sein Panzer dank Vitamin D fest bleibt. Die beiden Köpfe führen ein Eigenleben. Einer hat einen eher dominanten Charakter, der andere zeigt sich behäbiger. Es kommt immer wieder vor, dass beide Köpfe versuchen, sich gegenseitig ein Salatblatt wegzuschnappen. In seinem Leben ist Janus gemäss dem Museum bereits von fünf Millionen Besucherinnen und Besuchern bestaunt worden.
Schweine, die auf Alpen naturnah weiden können, sind nicht nur glücklich, sondern haben auch positive Auswirkungen auf den Boden und die Pflanzen. Diese Erfahrung hat die Bio-Organisation KAGFreiland diesen Sommer auf der Alp Selez im Kanton Uri gemacht.
Wie die Organisation mitteilte, fällt die Zwischenbilanz nach zwei Monaten Alpsommer positiv aus.
Neben Rindern, Ziegen und Schafen hätten in der Vergangenheit auch Schweine auf den Alpen geweidet. Heute würden die Tiere nur noch vereinzelt auf der Alp gehalten, um die bei der Käseherstellung anfallende Schotte zu verwerten.
Weiden können die meisten Schweine heute auf den Alpen nicht mehr. Die Tiere lebten vorwiegend in Ställen mit Betonauslauf. Sie würden in erster Linie mit Getreidefutter aufs Schlachtgewicht gebracht. Zudem litten die heutigen Rassen unter der Sonne und dem raschen Klimawechsel in den Bergen.
Für das Pilotprojekt schickte KAGFreiland im Juni für rund drei Monate 20 Turopolje-Schweine auf die in der Gemeinde Bürglen gelegene Alp Selez. Diese aus Kroatien stammende Rasse ist robust und dank ihrer vielen Borsten gut gegen Kälte, Sonnenbrand und Fliegen geschützt. Die weissgräulichen Tiere mit ihren schwarzen Flecken sind zudem kleiner als die heutigen Mastrassen und verursachen deswegen auf dem Gelände weniger Trittschäden.
Die Schweine mussten sich auf der 3000 Quadratmeter grossen Weide der Alp Selez ihr Futter - Gras, Erika, Beeren, Wurzeln, Insekten- Würmer - weitgehend selbst suchen. Jedes Tier erhielt zudem pro Tag eine Brotration von 150 Gramm.
Ein Wolfroboter im Fellkleid soll in Japan Wildschweine von Reisfeldern fernhalten. Sobald sich ein Tier dem Maschinenwolf nähert, reagiert die auf Metallstelzen stehende und mit Infrarotsensoren ausgerüstete Attrappe: mit Knurren und funkelnden LED-Augen. Das Knurren erreicht eine Lautstärke von 90 Dezibel. Betrieben wird die Tierscheuche mit Solarbatterien. Versuche auf der Insel Hokkaido ergaben, dass die weithin hörbaren Töne dazu führten, dass sich auf einer Fläche von einem Quadratkilometer keine Wildschweine mehr blicken liessen. Nun hoffen die Bauern in der Präfektur Chiba, dass der bis September laufende Test gute Ergebnisse liefert und sie das Robotervieh danach als Wachwolf für ihre Reisfelder einsetzen können.
Etwa 40 wildlebende Braunbären sorgen in den französischen Pyrenäen für Ärger.
Die Schafe seien entweder direkt oder indirekt von Bären getötet oder verletzt worden, erklärte die zuständige Präfektur des Départments Ariège. Im Vorjahreszeitraum habe es nur für rund 60 Tiere Anträge gegeben.
Im Juli diesen Jahres waren laut Medienberichten allein über 200 Schafe auf der Flucht vor einem oder mehreren Bären von einer Klippe gestürzt und verendet.
Der Bürgermeister des in einem regionalen Naturpark gelegenen Ortes Ustou, Alain Servat, verbot bereits das Herumlaufen von Bären auf seinem Gemeindegebiet. Der Erlass hat nach Einschätzung von Beteiligten aber vor allem symbolischen Charakter.
In der Region leben etwa 40 Braunbären, die von Experten genau beobachtet werden. Sie sind streng geschützt und dürfen nicht gejagt werden.
Bären-Verteidiger machen geltend, der Klippen-Sturz sei ein aussergewöhnlicher Vorfall, sonst sei die Lage bei den Angriffen jedoch "stabil". Bären gibt es in Frankreich nur noch in den Pyrenäen, wo sie die Bevölkerung seit langem spalten.
Der Wadenstecher sieht harmlos aus wie eine Stubenfliege, sticht dem Menschen aber seinem Namen entsprechend am liebsten in die Wade. Wenn es warm und feucht ist, vermehrt sich die Stechfliege rasant. Weiter...