Der Video zum Sonntag
Pop verspricht aus Prinzip zu viel. Zu viel Aufregung, zu viel Sex, zu viele Ferien. Au Revoir Simone aus Brooklyn, New York, besetzten ihre eigene Pop-Nische resolut: Sie versprechen ein Übermass Lieblichkeit.
Heather D’Angelo, Erika Forster und Annie Hart schauen versunken drein. Man kann sie sich gut beim ewigen Haarebürsten und Zöpfeknüpfen vorstellen. Dann wirft das Frauentrio die schwachbrüstige Drumbox an, die vorprogrammierten Rhythmen tuckerten los. Verhalten folgten die Melodien. Eine grössere Auswahl an meist altgedienten Keyboards sind die einzigen Instrumente, die Au Revoir Simone bedienen. Nie verzerrt, nie orchestral spannen sie ihre feinen Melodien. Darüber singen die drei wie Elfen im einvernehmlichen Wechselgesang ihre Zeilen, eine klang zaghafter, verwunschener und melancholischer als die andere. Vergleiche mit Coco Rosie und Camera Obscura und die Schublade Dream Pop ist die logische Folge.
Ricotimi - 29. Aug, 09:38