Religion kann krank machen
Forscher der Universität Zürich und der Ruhr-Universität Bochum haben herausgefunden, dass Religiosität gesundheitsgefährdend sein kann. Die Studie, die dem «Sonntag» exklusiv vorliegt, zeigt: Der Glaube kann das Wohlbefinden reduzieren und psychische Störungen wie Depressionen und Angstzustände verstärken.
Für ihre Studie haben die Forscher 328 Schweizer Kirchgänger befragt. Alle hatten in den letzten vier Jahren ein belastendes Erlebnis zu verarbeiten: eine schwere Krankheit, ein Trauma oder einen Trauerfall.
Die Forscher rechneten damit, dass Menschen mit starkem Glauben seltener unter Angst und Depressionen leiden würden. Doch das war nicht der Fall.
«Wir haben starke Anzeichen dafür, dass ein negatives Gottesbild zu psychischen Problemen führen kann», sagt Bernd Krämer, Oberarzt an der Psychiatrischen Poliklinik des Universitätsspitals Zürich und einer der Autoren der Studie. «Es hat uns sehr überrascht, dass Religiosität nicht in Verbindung mit weniger Depression und Angst gebracht werden konnte.»
Entscheidend dafür, ob der Glaube Heil oder Unheil bringt, ist nach Angaben der Forscher das Gottesbild der Gläubigen. «Sehen sie Gott positiv als gütigen, vergebenden Vater, der ihnen in schweren Zeiten zur Seite steht, dann hilft das, in der Belastung einen Sinn zu finden», erklärt Bernd Krämer gegenüber dem «Sonntag». «Wer aber ein negatives Gottesbild hat und Gott als Rächer sieht, der den Menschen für seine Sünden straft, tut sich schwerer, mit Belastungen umzugehen.»
SonntagsZeitung/Zürich 2.3.09
Für ihre Studie haben die Forscher 328 Schweizer Kirchgänger befragt. Alle hatten in den letzten vier Jahren ein belastendes Erlebnis zu verarbeiten: eine schwere Krankheit, ein Trauma oder einen Trauerfall.
Die Forscher rechneten damit, dass Menschen mit starkem Glauben seltener unter Angst und Depressionen leiden würden. Doch das war nicht der Fall.
«Wir haben starke Anzeichen dafür, dass ein negatives Gottesbild zu psychischen Problemen führen kann», sagt Bernd Krämer, Oberarzt an der Psychiatrischen Poliklinik des Universitätsspitals Zürich und einer der Autoren der Studie. «Es hat uns sehr überrascht, dass Religiosität nicht in Verbindung mit weniger Depression und Angst gebracht werden konnte.»
Entscheidend dafür, ob der Glaube Heil oder Unheil bringt, ist nach Angaben der Forscher das Gottesbild der Gläubigen. «Sehen sie Gott positiv als gütigen, vergebenden Vater, der ihnen in schweren Zeiten zur Seite steht, dann hilft das, in der Belastung einen Sinn zu finden», erklärt Bernd Krämer gegenüber dem «Sonntag». «Wer aber ein negatives Gottesbild hat und Gott als Rächer sieht, der den Menschen für seine Sünden straft, tut sich schwerer, mit Belastungen umzugehen.»
SonntagsZeitung/Zürich 2.3.09
Ricotimi - 1. Mär, 09:52