Der nordostindische Bun­desstaat Bihar will seine ärmsten Bewohner dazu bringen, regel­mässig Rattenfleisch zu essen. Ei­nige Menschen aus der niedrigen Kaste der Musahar würden schon jetzt Rattenfleisch essen, sagte Vijay Prakash, Staatssekretär für Wohlfahrt. «Wir könnten einen grossen Teil unserer Getreideernte retten, und wir könnten die wirt­schaftliche Situation der Musahar verbessern», sagte Prakash der BBC zufolge. In Indien gibt es achtmal so viele Ratten wie Men­schen. In Bihar wird etwa die Hälfte der Ernte von Ratten zer­stört. Prakash drängt Hotels in sei­ner Region dazu, Rattengerichte auf ihre Speisekarten zu nehmen. Auch in Garküchen am Strassen­rand sollen sie eingeführt werden. Und wenn Rattenfleisch den Durchbruch geschafft hat, könnte sogar die Rattenzucht profitabel sein. (AFP/hbr)
TagesAnzeiger/Zürich 15.8.08