Vereisung während heissen Erdklimas
Polare Eismassen konnten sich auch während tropischer Perioden der Erdgeschichte ausdehnen. Diesen Befund macht ein internationales Forscherteam anhand von Tiefseesedimenten aus dem westlichen tropischen Atlantischen Ozean. Mit Hilfe der Sauerstoffisotope in kalkschaligen Mikrofossilien, so genannten Foraminiferen,haben die Forscher die Zusammensetzung des Meerwassers und dessen Temperatur rekonstruiert. Das Verhältnis der Isotope wird unter anderem durch Prozesse der kontinentalen Eismassen beeinflusst. Die Wissenschaftler zeigen auf, dass der Atlantische Ozean in der Kreidezeit zwischen 93 und 89 Millionen Jahren etwa 6 bis 8 Grad Celsius wärmer war als heute. Die Informationen aus dem Sedimentkern belegen aber auch, dass es in dieser Wärmeperiode auch eine relativ kurze Vereisung gab (etwa vor 91 Millionen Jahren), die etwa 200 000 Jahre andauerte. Der antarktische Eisschild, so schätzen die Forscher, entsprach etwa 50 bis 60 Prozent der heutigen Masse. «Science», Bd. 319, S. 189
Ricotimi - 22. Jan, 09:59