Hawaii. – Bekanntlich wird der Fisch, den ein Angler gefangen hat, immer grösser, je öfter er davon erzählt – und je mehr Bier er dazu trinkt. Genauso wird der Kampf des Anglers gegen den Fisch im­mer heroischer, je fortgeschritte­ner die Nacht ist. Aber diese Ge­schichte ist 100 Prozent die Wahr­heit – und wer sie nicht glaubt, kann sich das Video ansehen.
Drei Freunde waren am Don­nerstag bei Kahana Bay (Hawaii) zum Fischen unterwegs. Sie waren fast zwei Kilometer vom Land ent­fernt. «Wir hatten gerade einen Fisch reingeholt», erzählte Tyson Pualoa dem Sender KITV-TV. «Da rief mein Freund Aaron ‹Schwein! Schwein!›» Neben ihrem Boot schwamm ein kleines schwarzes wildes Schwein – mit Richtung auf das offene Meer.
«Es sah erschöpft aus, als ob es schon die ganze Nacht geschwom­men sei», erzählte Fischer Lenny Mercurio. «Wir haben ein Lasso über seinen Kopf geworfen und es an Bord gehievt.» Zwar schien das Schwein erleichtert, dass es nun gerettet worden war. Aber zu ihrer eigenen Sicherheit fesselten sie das 20 Kilo schwere Tier, das sie zu beissen versuchte. Und brach­ten es wieder an Land.
«Hier hat es viel geregnet in letzter Zeit», meinte Aaron Phil­lips. «Vielleicht wurde das Tier vom Wasser ins Meer ge­schwemmt. » Am Strand angekom­men, liessen die drei das verängs­tigte Schwein frei. Und es rannte davon, zurück in den Wald.
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TagesAnzeiger/Zürich 12.11.07