Komische Vögel
Im ARD-Hauptstadtstudio nahe dem Reichstag befindet sich seit 1999 das Restaurant „Die Eins“, in dessen Ecke hinten links der größte im Handel erhältliche Käfig und darin Lucy. „Dem Beteiligten unter Verfügungsverbot überlassen“, vulgo Stubenarrest, verordnet vom Bezirksamt Mitte, Abteilung Stadtentwicklung, Amt für Umwelt und Natur, gemäß §47 i.V.m. §49 Abs. 4 BNatSchG, Verstöße sind bußgeldbewehrt. Restaurantbesitzer Gerhard Buch als Lucys gesetzlicher Vertreter hat es schriftlich, inklusive Rechtsbehelfsbelehrung.
Es war im Jahr 1977, also zur Zeit von Bundeskanzler Helmut Schmidt, als Gerhard Buch Lucy von einem Freund übernahm. Der hatte den Graupapagei von seiner Frau zur Hochzeit bekommen, die ihn wiederum aus einer Charlottenburger Zoohandlung hatte. Als die Ehe nach einem Jahr zerbrach, war Lucy vogelfrei. Die Jahre gingen ins Land, die Republik wurde wiedervereinigt, Landschaften er- und verblühten, Artenschutzgesetze wurden etabliert, modifiziert, harmonisiert.
So wurde Lucy vom Vogel zum melde- und kennzeichnungspflichtigen Exoten. Im Oktober hat irgendwer ihn anonym beim Amt angezeigt. Veterinäre kamen, protokollierten Missstände wie „künstliches Licht unter 200 Lux“ sowie „eine dünne Sandschicht mit vereinzelten Kothaufen und einige Blätter Ackersalat“. Buch schrieb zurück, dass er eine Tageslichtlampe kaufen und mit Lucy über den Dreck reden wolle und fragte, was „Ackersalat“ sei. Die Antwort steht noch aus.
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Es war im Jahr 1977, also zur Zeit von Bundeskanzler Helmut Schmidt, als Gerhard Buch Lucy von einem Freund übernahm. Der hatte den Graupapagei von seiner Frau zur Hochzeit bekommen, die ihn wiederum aus einer Charlottenburger Zoohandlung hatte. Als die Ehe nach einem Jahr zerbrach, war Lucy vogelfrei. Die Jahre gingen ins Land, die Republik wurde wiedervereinigt, Landschaften er- und verblühten, Artenschutzgesetze wurden etabliert, modifiziert, harmonisiert.
So wurde Lucy vom Vogel zum melde- und kennzeichnungspflichtigen Exoten. Im Oktober hat irgendwer ihn anonym beim Amt angezeigt. Veterinäre kamen, protokollierten Missstände wie „künstliches Licht unter 200 Lux“ sowie „eine dünne Sandschicht mit vereinzelten Kothaufen und einige Blätter Ackersalat“. Buch schrieb zurück, dass er eine Tageslichtlampe kaufen und mit Lucy über den Dreck reden wolle und fragte, was „Ackersalat“ sei. Die Antwort steht noch aus.
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zebu - 28. Dez, 22:02