Sträucher können aus Mooren Klimasünder machen
Gefässpflanzen, namentlich kleine Sträucher, machen in Mooren den Torfmoosen den Boden streitig. Mit Folgen: Das Moor als Kohlenstoffspeicher könnte sich unter dem Strich zu einer Kohlenstoffquelle verwandeln. Das würde die Erderwärmung unterstützen. Das ist ein Befund von Forschern des Forschungsinstituts WSL in Birmensdorf und der ETH Lausanne, den sie im Fachmagazin «Nature Climate Change» publizierten. Gefässpflanzen gedeihen unter wärmeren Klimabedingungen besser als Torfmoose. Mit dem Anstieg der Bodentemperatur, so zeigen die Analysen von Mooren in der Schweiz auf verschiedenen Höhenstufen, steigern die Sträucher ihre Stickstoffaufnahme. Sie nutzen dabei den Nährstoff, der ihnen dank einer Pilzsymbiose über die Wurzeln zur Verfügung steht. Gleichzeitig geben die Gefässpflanzen auch mehr organische Substanzen in den Boden ab. Dies wiederum regt die Mikroorganismen an, mehr organische Stoffe zu zersetzen, darunter auch alten Torf. Somit wird Kohlenstoff, der sonst Jahrtausende im Boden gespeichert bliebe, in Form von Kohlendioxid an die Atmosphäre abgegeben. Mit dem Rückgang an Torfmoosen wird auch die Speicherung von Kohlenstoff aus der Luft reduziert.
Es sind zwar nur rund 3 Prozent der Erdoberfläche mit Torfmooren bewachsen, doch binden diese immerhin etwa 30 Prozent des globalen Kohlenstoffvorrats im Boden.
Es sind zwar nur rund 3 Prozent der Erdoberfläche mit Torfmooren bewachsen, doch binden diese immerhin etwa 30 Prozent des globalen Kohlenstoffvorrats im Boden.
Ricotimi - 30. Dez, 10:11