Korallenzerstörung begann vor 150 Jahren
Die Zerstörung des australischen Great Barrier Reef rückte gegen Ende des 20. Jahrhunderts ins Blickfeld. Tatsächlich begann sie aber bereits mit den europäischen Siedlern im 19. Jahrhundert. Das berichten Forscher um George Roff von der australischen Universität von Queensland. Infolge der Landwirtschaft seien über die Zuflüsse mehr Nährstoffe ins Meer gelangt, schreiben die Wissenschaftler in den «Proceedings B» der britischen Royal Society. Dies habe die Korallen geschädigt und sie anfälliger für Stürme und andere Umwelteinflüsse gemacht. Die Siedler hatten sich um 1870 an der Küste des australischen Queensland niedergelassen. Roff und seine Kollegen begutachteten die küstennahen Riffe um Pelorus Island und entnahmen dort Proben. Sie bestimmten die Artenzusammensetzung sowie das Alter der abgestorbenen und der lebenden Korallen. Das «Korallenarchiv» reichte bis ins 3. Jahrhundert zurück. Schon vor den schweren Korallenbleichen 1998 und 2002 hätten sich diese erheblich verändert, folgern die Forscher. Dies müsse berücksichtigt werden, wenn heute Veränderungen der Riffe untersucht werden.
Ricotimi - 7. Nov, 09:43