Ausgebeutetes Paradies
Im Masoala-Nationalpark, Vorbild der gleichnamigen Regenwaldhalle im Zürcher Zoo, werden Rosenholz und Ebenholz geschlagen und ins Ausland verkauft. Auch in die Schweiz.Grund für den Raubbau sind in erster Linie die politischen Wirren, welche die riesige Insel an der Ostküste Afrikas im März 2009 erfassten. Damals putschte sich ein neuer Präsident an die Macht, dessen Regime bis heute international noch nicht anerkannt ist. Die Folge war, dass die Hilfsgelder gestrichen wurden, die 50 bis 70 Prozent des Staatsbudgets ausmachten. Um diese Ausfälle zu kompensieren, lässt die Regierung die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen zu: Rohstoffe wie Erdöl, Uran und andere Erze, aber auch die Edelhölzer aus dem Wald. Die mächtigen Holzbarone erhalten immer wieder Sonderbewilligungen zum Abtransport von Stämmen selbst aus den Nationalparks, der Staat kassiert kräftig mit. Laut einem Bericht, der vergangene Woche in der madagassischen Wirtschaftszeitung «Madagascar Matin» erschienen ist und der sich auf Daten der Weltbank stützt, hat die Regierung allein zwischen September 2009 und März 2010 aus dem Export von Edelhölzern Abgaben in der Höhe von bis zu 40 Millionen US-Dollar kassiert.
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Ricotimi - 30. Apr, 09:24