Wasser abschütteln mit Hochfrequenz
Nach einem Bad im See trocknen Tiere ihr Fell ähnlich wie beim Schleudergang in der Waschmaschine, indem sie sich schnell schütteln. Das tun sie umso häufiger pro Sekunde, je kleiner sie sind, schreiben amerikanische Zoologen um David Hu und Kollegen im britischen Wissenschaftsmagazin Journal of the Royal Society Interface. Bären müssen sich demnach viermal und Hunde bis zu achtmal in der Sekunde schütteln, um ihr Fell zu trocknen. Bei Mäusen sind es hingegen 30 Bewegungen pro Sekunde. Die Forscher untersuchten die Schleuderkraft von 33 Tieren aus 17 Arten. Sie massen deren Grösse und Gewicht. Um die Bewegung der Wassertropfen wiederzugeben, bauten sie einen Simulationsapparat. Damit testeten sie verschiedene Frequenzen, um das Haar zu trocknen. Zudem filmten sie die Tiere mit Hochgeschwindigkeitskameras und untersuchten ihr Fell. So stellten sie die Abhängigkeit zwischen Schüttelfrequenz und Körpergrösse beim Trocknen der Tiere fest. Da Fell viel Wasser aufnehmen kann, schütteln sich nasse Säugetiere auch, um ihre Energie nicht dafür zu verschwenden, so viel Gewicht mit sich herumzuschleppen. Nasses Fell isoliert auch schlechter als trockenes, sodass die Tiere weitere Energie verlieren würden. Zudem entzieht die Verdunstung von Wasser dem Körper Wärme. Wenn ein rund 30 Kilogramm schwerer Hund mit rund einem halben Liter Wasser am Körper sein Fell nur durch die Luft trocknen liesse, würde er dazu etwa 20 Prozent seiner täglich aufgenommenen Kalorien verbrauchen.
TagesAnzeiger/online
TagesAnzeiger/online
Ricotimi - 18. Aug, 09:37