Sehzellen von Mäusen auf Raubvögel geeicht
Eine Gruppe spezialisierter Nervenzellen im Auge von Mäusen arbeitet als Raubvogel-Sensor. Das berichten Forscher um Markus Meister von der Harvard-Universität im Fachjournal PNAS. Die Forscher untersuchten einen häufig vorkommenden Typ von Nervenzellen in der Netzhaut von Mäusen, die W3Ganglion-Zellen. Die Sinneszellen wurden im Labor mit verschiedenen Bildern und Bewegungsmustern beleuchtet. Dabei stellte sich heraus, dass die W3Zellen fast immer stumm blieben, also gar nicht auf bewegte Bilder reagierten. Zum Verarbeiten von Bildern aus ihrer Umgebung nützen die W3-Zellen den Mäusen also nichts. Anders verhielt es sich, wenn den Zellen ein kleiner, bewegter dunkler Punkt vor einer gleichmässig hellen Fläche präsentiert wurde – dann feuerten sie plötzlich ihre Impulse. Die Forscher gehen davon aus, dass dieser Mechanismus vor Raubvögeln schützt, die vom Himmel herannahen. Denn genau dieser optische Reiz würde in der Natur jenes Bild hervorrufen, auf das die Zellen des Auges im Labor reagierten.
Ricotimi - 18. Aug, 09:36