Die Deutschen kommen. Diese Schlagzeile ist in Kreuzlingen spätestens seit der Einführung der Personenfreizügigkeit 2002 ein heftig diskutiertes Thema. Denn es kommen immer mehr.
Vor allem dem Zuzug der Deutschen ist es zu verdanken, dass nun der zahlenmässige Gleichstand zwischen Schweizern und Ausländern erreicht ist. Von 19 489 Einwohnern hatten am 28. Februar 9751 keinen Schweizer Pass.Das sind 50%. Dabei teilt sich diese Hälfte in folgende Gruppengrössen pro Nation auf:
• Deutschland: 4536
• Italien: 1313
• Mazedonien: 995
• Türkei: 591
• Bosnien-Herzegowina: 299
• Portugal: 239
• Serbien und Montenegro: 206
• Österreich: 178
• Kroatien: 165
• Spanien: 143
• übriges Ausland: 1086
Die sogenannte Deutsche Welle ist für Kreuzlingen nicht die erste Einwanderungshäufung. Anfang des letzten Jahrhunderts hätten die Deutschen mit den Italienern bis zu 58 Prozent der Bevölkerung gestellt.
Die erste Einwanderungswelle seit 1900 verzeichnete man aus Italien und Deutschland vor dem 1. Weltkrieg. In den 60er- und 70er-Jahren kamen die Italiener und Spanier, in den 80er- und 90er-Jahren liessen sich Menschen aus der Türkei und Ex-Jugoslawien in Kreuzlingen nieder.
Anti-Atom-Protest statt Teeniestar-Porträt: Wegen des schweren Reaktorunglücks in Japan ist das deutsche Jugendmagazin «Bravo» am Mittwoch erstmals in seiner rund 55-jährigen Geschichte mit einer politischen Botschaft in Posterform erschienen. Der neuen Ausgabe lag nach Verlagsangaben ein herausnehmbares Plakat mit einem Aufruf zum Ausstieg aus der Atomkraft bei.
Bislang hatte sich die Zeitschrift bei ihren legendären Postern, die seit Jahrzehnten die Wände zahlreicher deutscher Jugendzimmer schmücken, nahezu ausschliesslich auf Musiker, Schauspieler und Sportler beschränkt. Als einziger Politiker schaffte es bislang US-Präsident Barack Obama nach seiner Wahl 2008 auf ein «Bravo»-Plakat. Ein herausnehmbares Poster mit einer inhaltlich konkreten politischen Aussage aber hatte das Blatt bislang noch nicht veröffentlicht.
«Unsere Leser sind die Generation, die mit den Folgen unserer heutigen politischen Entscheidung Pro oder kontra Atomkraft leben müssen», erklärte Chefredakteur Philipp Jessen die Entscheidung der «Bravo»-Redaktion. Der Super-GAU im Kraftwerk Fukushima sorge bei Jugendlichen für Verunsicherung und Betroffenheit, wie viele Briefe und E-Mails an die «Bravo»-Redaktion zeigten. «Mit dem Poster sprechen wir unseren Lesern aus dem Herzen», betonte Jessen.
TagesAnzeiger/online