Am 16. Juni 1950 wirft die DDR den USA vor, Kartoffelkäfer über ostdeutsche Äcker abzuwerfen.
Er ist rund, hat sechs Beine und ist etwa 10 Millimeter gross: Der Kartoffelkäfer Leptinotarsa decemlineata. In den 50er-Jahren sorgt der gefrässige Genosse für grossen Unmut und wird sogar für Propagandazwecke missbraucht.
Nachdem Ende des Zweiten Weltkriegs vermehren sich die Kartoffelkäfer sprunghaft. Bauern im Südwesten und Norden der DDR entdecken das Insekt, schliesslich wird der Käfer zur grossen Plage und befällt fast die Hälfte der landwirtschaftlichen Anbaufläche. Der Colorado-Käfer oder «Amikäfer», wie er in der Folge der Propaganda genannt wird, ernährt sich von Teilen der Kartoffelpflanze und kann innert kürzester Zeit ganze Felder kahl fressen.
Die Führung der DDR kriegt den gefrässigen Genossen nicht in den Griff und das Gerücht wird verbreitet, die USA habe gezielt gezüchtete Käfer auf die Felder geworfen. Von ganzen «Bomber-Geschwadern» ist die Rede, die die Plagegeister über Sachsen, Thüringen und Mecklenburg abgeworfen haben sollen. Die Kartoffelkäfer verkommen zu den Saboteuren im amerikanischen Dienst, zur biologischen Waffe.
Obwohl der Spuk nach zwei Monaten vorbei ist, bleibt in der öffentlichen Meinung der Feind in Washington sitzen. Beweise für die amerikanischen Flugzeuge, die die Plage ausgelöst haben sollen, gibt es nicht. Interne Unterlagen der DDR-Regierung beweisen jedoch: Die ostdeutschen Länder haben bei der Vorbereitung auf die sich ankündigende Käferplage schlicht geschlampt und bei der Bekämpfung versagt.
TagesAnzeiger/online
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