Cuba Libre
Zugegeben, er schmeckte etwas plumper als ein Caipirinha, aber dafür war das Kling-Klong, das seine Eiswürfel im dickwandigen Glas veranstalteten, wahnsinnig aufregend. Wenn man Mitte der 70er-Jahre in einer schummrigen Bar stand, den Rum Cola in der rechten Hand, die linke in die Hüfte gestemmt, darauf wartend, dass die Frau an der Bar einen endlich anschaute. Die erwachende Geschlechtsreife war damals auf wundersame Weise fest an diesen einfachen Longdrink gekoppelt. Er war billig, schmeckte besser als die heutigen Alkopops und fuhr ein wie Teufel. Nach drei Rum Cola war man bereits so weit, dass einem der schreckliche Barry White mit seinem erotischen Subwoover-Song «Never, Never Gonna Give You Up» durch Mark und Bein ging.
Absolut kitschig, aber zuckersüss. Und weil die Frau an der Bar dasselbe trank, prostete man sich zu. Das ging dann ruck-zuck, zu dir oder zu mir? 4 cl Rum, eine kleine Cola – und das dreimal – gab garantiert eine tolle Nacht. Und einen schmerzhaften Morgen. Effektiver ist noch kein Drink gewesen.
Aus dem TagesAnzeiger/Zürich
Absolut kitschig, aber zuckersüss. Und weil die Frau an der Bar dasselbe trank, prostete man sich zu. Das ging dann ruck-zuck, zu dir oder zu mir? 4 cl Rum, eine kleine Cola – und das dreimal – gab garantiert eine tolle Nacht. Und einen schmerzhaften Morgen. Effektiver ist noch kein Drink gewesen.
Aus dem TagesAnzeiger/Zürich
Ricotimi - 22. Okt, 11:29